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Strauss, Mozart und Projekte: Der Tenor Daniel Behle

"Ich bin gerade auf einem richtigen Strauss-Trip", sagt der Tenor Daniel Behle, der am Montag noch einmal in Salzburg die Rolle des Matteo in der Oper "Arabella" bei den Salzburger Osterfestspielen singt.

"Die Farbenfreude bei Strauss macht mir große Freude", sagt der Hamburger, Sohn einer berühmten Sopranistin und Lehrerin, die ihn prägte und prägt ("sie machte von Anfang an die ganze Drecksarbeit", sagt Daniel Behle schmunzelnd) und mit der er auch ein gemeinsames Album aufnahm.
In Frankfurt, wo er sich "in einem großartigen Ensemble" nach seinem Startengagement in Oldenburg und weiteren zwei Jahren an der Wiener Volksoper wohl- und herausgefordert fühlt, sang er den Leukippos in "Daphne", auf den Salzburger und Dresdner Matteo folgt im Herbst in München Henry Morosus in der "Schweigsamen Frau".

Man müsse bei Strauss als Tenor "hysterisch stehen" können, charakterisiert Behle die Rollenprofile, weil diese "kleinen, hysterischen Tenöre große Probleme haben, die sie der Welt in relativ kurzer Zeit auch zeigen möchten". Das jugendliche Ungestüm, die "Dringlichkeit des Verliebtseins": Das hat Strauss auch bei Matteo auskomponiert, dessen hohe Lage Daniel Behle liegt.

Behle ist neugierig und vielseitig. Er singt Barock (demnächst Tamerlano) und Mozart (von Tamino über Titus bis Idomeneo), Lied und Konzert, Oratorium und Oper. Intendanten, denen er vertraut wie Bernd Loebe in Frankfurt, lenken ihn behutsam weiter. Der Weg führt zu Wagner, 2015 zu Erik im "Fliegenden Holländer", 2016 zum ersten Lohengrin.

Besondere Lust hat er an speziellen Projekten: Aus Bach-Kantaten stellte er ein Album mit Preziosen zusammen, die die Stimme mit der Flöte in Dialog treten lassen. Die "Winterreise" von Schubert bearbeitete er, der auch Komponist ist, für Tenor und Klaviertrio, um aus ihr eine "neue Essenz" zu destillieren, "Die schöne Magelone" von Brahms erscheint demnächst im Doppelpack: als Romanzen-Zyklus und hörspielartig eingebettet in die Originalgeschichte von Ludwig Tieck. Und bald gehts, nach der Veröffentlichung von Gluck-Arien, ins Studio für ein "Hamburg-Album" mit bearbeiteter Operetten- und Unterhaltungsmusik aus der UFA-Zeit.

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